Wu-Tang vs. Shakespeare - 1:0

Veröffentlicht auf von Koolteeth

Wenn der Wu-Tang Clan erstmal loslegt, kann Shakespear einpacken. Das ergab die Studie von Matt Daniels, in der der Wissenschaftler nachweisen konnte, dass viele Rapper einen größeren Wortschatz verwenden, als die Meister der Literaturgeschichte. Für mich ganz klar und nicht verwunderlich, entleihe ich doch dem dritten Platz der Rangliste meinen Blog-Namen.

 

Während William Shakespear in seinen Werken gerade einmal 5170 verschiedene Worte benutzte, Herman Mellvilles Moby Dick immerhin 6022 unterschiedliche Ausdrücke enthält, schießt der Rapper Aesop Rock in seinen Texten stolze 7392 Worte aus seinem Mund. Davor kann sich jeder Literaturprofessor nur verneigen und muss wohl eingestehen, dass die wahren Sprachkünstler nicht mehr von gestern sind.

 

Platz zwei der Rangliste besetzt GZA / The Genius von Wu-Tang. In seinen Solo-Alben verwendet er 6426 unterschiedliche Worte, um die Geschichte aus Killah Hills zu erzählen. Hier sei nur an sein grandioses Album "Liquid Swords" zu erinnern, in dem er selbst sagt "too much knowledge might break up the ryhme". Anscheinend beherrscht er seine Kunst aber zu gut, um seinen Style nicht durch die Macht der Worte zu verhunzen.

 

Platz drei geht an Kool Keith, den Namensgeber dieses Blogs und einen meiner Lieblings-Rapper. Er bringt es auf 6238 verschiedene Ausdrücke und seine Texte fallen durch die Kreativität auf, mit der er seine Worte jongliert. Da sind bisweilen auch mal sehr surreale Szenen dabei, wie in dem Track "Blue Flowers". Kool Keith hält meines Wissens auch den Rekord für die meisten Pseudonyme (a.k.a.'s) in der Rap-Geschichte.

 

Ich selbst habe gerne Raptexte geschrieben und aufgenommen und kann nur sagen, kein Rhetorikstudent war mir gewachsen. Ein Punkt für die Straße, Null Punkte für die Wissenschaft! Aight!

 

Hier kommt ihr auf die Homepage von Matt Daniels und das Gesamtergebnis seiner Untersuchung.

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